Petri-Forum ∙ Literaturkreis

Aktuelle Veranstaltungen

Portrait "Erich Maria Remarque" 1898-1970

Immer noch weltberühmt durch seine Romane wie „Im Westen nichts Neues“ vereint der Schriftsteller doch durch sein von Kriegen bewegtes Leben viele Schichten menschlicher Fragen: „wer bin ich?“ oder „was macht Humanität aus?“

In unserer Veranstaltung am 5. März 2024 haben wir versucht, Spuren seines Lebens aufzuzeichnen und einzuordnen.

Marlies Meyer

Ein Rückblick auf unsere Veranstaltungen in 2023

Rogier van der Weyden - Bilder mit Weihnachtsmotiven

Am 5. Dezember 2023 hat Frau Marlies Meyer Bilder des flämischen Renaissance-Künstlers Rogier van der Weyden mit Weihnachts-Motiven vorgestellt. Van der Weyden gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Altniederländischen Malerei.

Kerzen und Tee haben an diesem winterlichen Adventsabend für eine wohltuende Atmosphäre gesorgt.

Bertold Brecht - Gedichte über Krieg und Frieden

Am 14. November 2023 haben wir uns mit Gedichten von Bertold Brecht beschäftigt. Anhand ausgewählter Beispiele hat uns Referent Hans-Georg Haarmann einen Einblick in Brechts lebenslange Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden gegeben.

Novalis und die Blaue Blume der Romantik

Friedrich von Hardenberg wurde vor 250 Jahren in Oberwiederstedt geboren, Ja und? Er nannte sich Novalis. Ach, der mit den langen Haaren und den dunklen Augen? Ja, der. Aber der war nicht nur einer der führenden Autoren der frühen Romantik auf der Suche nach der blauen Blume, sondern in seinem kurzen Leben auch Jurist, Fachmann für Bergbau und Salzgewinnung, sollte Landrat werden. In seinem Vortrag am 7. Februar 2023 zeichnete Hans-Georg Haarmann wesentliche Linien dieses kurzen, intensiven Lebens nach, dessen Spuren bis in die Gegenwart reichen.

 

Wislawa Szymborska

Beispiel

Der Sturm riss des Nachts alle Blätter vom Baum
bis auf ein Blättchen,
das er übrig ließ,
damit es solo am kahlen Zweig schaukeln kann.

An diesem Beispiel
demonstriert die Gewalt,
das sie durchaus
zuweilen zu scherzen beliebt.

Als Wisława Szymborska (1923-2012) 1996 den Nobelpreis für Literatur erhielt, geriet sie in Panik und konnte mehrere Jahre lang nicht mehr schreiben.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

21. September 1902, Paris

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Aus: Das Buch der Bilder

Hilde Domin (1909-2006)

Es knospt unter den Blättern.
Sie nennen es Herbst.

Von den Knospen, die sich im Herbst für den Frühling bilden, geht ein großer Trost aus!

 

Theodor Storm (1817-1888)

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
so gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz -
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!

 

Leseempfehlungen für ein kurzweiliges, anregendes Abtauchen in unbekannte Lebenswelten 

 

Antonio Skàrmeta, "Mit brennender Geduld" 

Der Roman "Mit brennender Geduld" (spanisch: "Ariente paciencia") wurde von dem chilenischen Schriftsteller Antonio Skármeta geschrieben. Er hat damit dem großen chilenischen Dichter Pablo Neruda ein Denkmal gesetzt.

Quelle: Wikipedia

 

Edgar Selge, "Hast du uns endlich gefunden", erschienen 2021

Der Schauspieler Edgar Selge hat seinen ersten Roman geschrieben, über die Jahre seines Aufwachsens in Herford in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren. Erhellend ist es, wie sich die Kriegsgeneration ihr Denken und Handeln schönredet.  Mit Ausnahme der Mutter ist die gesamte Familie musikalisch begabt. Für Freund*innen der Musik ein schönes Plus, denn der Autor beschreibt eindringlich, wie er sich als Jugendlicher von der Musik verstanden fühlt.

Zu Recht wurde dieses Buch hochgelobt!

Marlies Meyer, "Petri-Forum"

Ansprechpartnerin

Marlies Meyer
Marlies Meyer
Tel.: 05422 42585

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